Fette Feten
Am Geburtstag lassen wir’s krachen. 300 engste Freunde. Alkohol und Völlerei bis zum Umfallen (siehe „Eine Ode an die Freude“ in den Urheimischen Notizen, Ausgabe 02/2017). Aber woher kommt dieser Brauch? Tatsächlich von den alten Römern. In der späten Zeit wuchsen sich die Feste für den genius natalis (den Geburtsgeist, den nach dem Römerglauben jeder Mensch bei der Geburt auf seinen Lebensweg mitbekam) zu Orgien aus, die über mehrere Tage gingen. Alkohol und Völlerei gegen die Langeweile. Und gegen die Angst. Wenn einer zum Militär mußte, wurde die Feier besonders heftig. Mit benebeltem Sinn ging’s in den Krieg. Die Kirche versuchte vergeblich, die Feiern zu unterdrücken. Rom ging unter. Aus dem genius natalis wurde unser Schutzengel. Und heute lädt der Pastor zur fetten Geburtstagsfete.