Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
wir haben Sie erst im Februar für Ihren Vorstoß gelobt, das Feuerwerk beim Bürgerfest im Schloßpark Bellevue abzuschaffen… eine einfache Lösung für ein großes Problem. Bravo!
Und nun werfen Sie mit dem Hintern um, was sie mit den Händen aufbauen.
Ausgerechnet am Welterschöpfungstag flattert uns Ihre Werbung für die Woche der Umwelt 2020 ins Haus. Den 180 besten, tollsten, innovativsten, nachhaltigsten Unternehmen winken attraktive Präsentationsflächen im Park Ihres Amtssitzes.
Solch grün getarnte Reklameveranstaltungen lehnen wir ab. Zehntausende Menschen gurken hunderttausende Kilometer durch die Welt, bewegen Tonnen von Material und noch viel mehr heiße Luft, um sich gegenseitig für ihre unbeschreibliche Innovationskraft am Wirtschaftsstandort Deutschland zu feiern. All das dient nur einem Zweck: Wachstum. Das kann auch der euphemistische Name Woche der Umwelt nicht verhehlen.
Schon gar nicht am Welterschöpfungstag. Machten es alle Staaten wie wir in Deutschland, wäre die Welt schon untergegangen. Daß wir überhaupt noch über das Erreichen unserer Naturschutzziele nachdenken und Industriemessen veranstalten können, verdanken wir der Armut der anderen.
Gehen wir doch lieber mit wirklich gutem Beispiel voran und vergessen wir den Wachstumszwang – bleiben wir zur Woche der Umwelt lieber alle zu Hause und sparen so die Ressourcen ein, für die uns eines Tages unsere Kinder danken werden!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. G. Pandalis
Leserbriefe:
Sehr geehrter Herr Dr. Pandalis,
mit viel Interesse lese ich Ihre Nachrichten, ebenso wie die Patienten in meiner Praxis.
Ich möchte noch einen ganz anderen Umweltfrevel ansprechen. Wir sind schon seit Jahrzehnten begeisterte Bergwanderer in den Dolomiten - Weltnaturerbe!!! Was wir in diesem Jahr erlebt haben, schlägt dem Fass den Boden aus. 2 Wochen in Wolkenstein am Fuß des Grödnerjochs sahen folgendermaßen aus:
An einem Tag ca. 200 Oldtimer, die sich über die Berge und Pässe gequält und die Umwelt verpestet haben. Am nächsten Tag ca. 40 Porsche. Zwei Tage später ca. 50 Ferraris, die mit einem ohrenbetäubenden Lärm die Straßen verstopft haben. Ganz zu schweigen von den Tausenden von Motorrädern, die just for fun vor allem an den Wochenenden über die Berge rasen.
Wo sind unsere Grünen, wo sind unsere Umweltschützer!!!
Mit freundlichen Grüßen
Martina Wittenmeier
Bravo, dankeschön dafür und
herzliche Grüße
Liane Andersen
Sehr geehrter Herr Dr. Pandalis,
wow, das lob ich mir!!!!
Ich stimme in jedem Punkt mit Ihrem Schreiben an den Bundespräsidenten überein.
Danke für Ihren Mut und Ihr umfassendes Engagement für die Natur und die Menschen.
Herzliche Grüße,
Martha Selina Thiermann
Bravo!
Gisela Jablonski