Es werde Licht
Ostern ist ein Fest der Freude. Die Natur beginnt zu erblühen, wir treffen uns im Kreis der Familie und die Bibel-Erzählung von der Auferstehung Jesu ist ein Sinnbild dafür, daß am Ende doch das Gute die Oberhand behält. Zweifelsohne gibt es nach wie vor Themen, die vielen Menschen die Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Doch was bringen uns trübe Gedanken über eine vermeintlich düstere Zukunft? Erinnern wir uns an die Willensstärke Jesu, der das Haus Gottes rein halten wollte und alle Händler und Geschäftemacher aus dem Tempel trieb. Ein solchen Reinigungsprozeß haben wir nötiger denn je.
Schluß mit den profitorientierten Machenschaften und intrasparenten Vereinbarungen von Politik und Industrie. Bringen wir Licht ins Dunkel und lösen wir uns von dem Drang, immer mit dem Strom schwimmen zu wollen. Daß das nicht einfach ist, hat schon Stefan Zweig in seinem Werk „Die Baumeister der Welt“ festgestellt. „Der natürliche Reflex des Menschen“, so Zweig, „ist keineswegs die Selbstbehauptung, sondern die Anpassung (…) an die Zeitmeinung.“ Glücklicherweise gibt es Ausnahmen. Für Stefan Zweig zählte dazu der französische Schriftsteller und Politiker Stendhal. „Eine sichere Weltkenntnis, eine rapide Scharfsichtigkeit des Geistes, eine souveräne Verachtung aller Rudel und Rotten, Mut und eine fest im Sattel sitzende Courage zur eigenen Überzeugung“, schrieb Zweig dem aus seiner Sicht vorbildhaften Franzosen zu. Nehmen wir uns lieber Stendhal als Vorbild anstatt uns weiter von unreifen Politikern und selbstgerechten Medienleuten bevormunden zu lassen - aber vor allem: Nutzen wir die kommenden Wochen und Monate, um unsere Gedanken zu sortieren, eine eigene Linie zu finden und Kraft aus der Natur zu schöpfen. Die kommenden Feiertage sind dafür der beste Anfang.
Mit besten Grüßen
Ihr Dr. G. Pandalis