Liebe Leserinnen und Leser,
mit dem Osterfest endet die Fastenzeit. Vielleicht gehören Sie auch zu denjenigen, die in der ein oder anderen Weise 40 Tage lang Verzicht geübt haben. Kein Alkohol, kein Smartphone, keine Süßigkeiten? Vielleicht war es auch kein radikales „kein“, sondern ein zurückhaltendes „kaum“?
Der rituelle Verzicht kommt nicht den Christen exklusiv zu, er findet sich in vielen Kulturen und Religionen. Er ist immer gekennzeichnet als das Besondere, vom Alltäglichen abgehobene, dessen Ende gefeiert wird. Mit dem Blick auf die Welt unserer Zeit frage ich mich aber: Wäre es nicht besser, der Verzicht – oder zumindest die Zurückhaltung, wäre die Normalität und nicht die Ausnahme?
Vorsorge für uns selbst und die, die nach uns kommen, die beginnt nicht erst bei der Politik, die kommt nicht von oben nach unten, das haben wir mit der Windkraft erlebt und erleben es neu mit 5G. Die Vorsorge müssen wir selbst in die Hand nehmen. Wenn wir gemeinsam auf noch mehr Vernetzung verzichten, dann kommt kein 5G. Wenn wir gemeinsam Energie sparen, dann braucht es nicht noch mehr Kraftwerke, egal welcher Art. So ließe sich die Reihe weiterspinnen. Darauf, daß die Politiker das Vorsorgeprinzip vom Lippenbekenntnis zur Richtschnur ihres Handelns werden lassen, darauf können wir nicht warten.
„Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern“ sagt das Sprichwort. Wenn es nicht die Großen Leute tun, dann eben wir kleinen Leute!
Frohe und erholsame Feiertage Ihnen und Ihren Familien!
Dr. G. Pandalis