Viel hilft nicht viel: Bei hohem Eisenbedarf nicht die Gesundheit riskieren

Eisen? Aber natürlich!

Werdende Mütter haben einen hohen Nährstoffbedarf: Neben Carotinoiden, Cholin, Folat, Jod und Kupfer benötigt der Körper auch genügend Eisen (1,2). Schließlich ist dieses Mineral auch für die Gehirnentwicklung des Sprößlings im Mutterleib essentiell (3) (siehe UHN 3/23). Für vegan lebende Schwangere ist es allerdings nicht leicht, eine ausreichende Eisen-Versorgung über die Nahrung sicherzustellen. Hochdosierte, isolierte Eisenpräparate sind für Schwangere, ebenso wie für andere Menschen mit einem erhöhten Eisenbedarf, jedoch keine Option: Sie schaden der Gesundheit mehr als sie nützen.

Denn in den meisten dieser Präparate ist isoliertes dreiwertiges Eisen enthalten, das über Umwege erst zu zweiwertigem Eisen enzymatisch reduziert werden muß, damit es der Organismus verarbeiten kann (4). Die Folge: Der Körper muß für diesen Vorgang wichtige Ressourcen bereitstellen, die ihm dann an anderer Stelle fehlen. Vitalstoffmängel sind damit vorprogrammiert. Außerdem verschlechtert sich durch die meist hohe Dosierung synthetischer Präparate paradoxerweise die Resorption. Denn eine hohe Eisen-Dosierung erhöht die Konzentration des Peptids Hepcidin, das die Aktivität des Eisentransporters Ferroportin reguliert. Je mehr Hepcidin gebildet wird, desto weniger Eisen gelangt ins Blut (5). Dazu kommt, daß mit einer hohen Zufuhr von Eisen gastrointestinale Nebenwirkungen wie Beschwerden im Oberbauch, Übelkeit und Erbrechen einhergehen. Außerdem können erhöhte Eisenwerte die Bildung von freien Sauerstoffradikalen begünstigen und zu koronaren Herzerkrankungen führen (6). Selbst eine Eisenvergiftung ist möglich (7,8).

Bei einer urheimischen (veganen) Eisenversorgung treten derartige Negativ-Effekte dagegen nicht auf. Zu den ergiebigsten pflanzlichen Eisenlieferanten gehört Bärlauch, der zusammen mit Sanddornbeerenpulver Bestandteil der Eisen Bio vegan Kapseln ist. Die in Sanddorn enthaltene Ascorbinsäure (Vitamin C) fördert die Resorption von pflanzlich gebundenem Eisen, so daß unser Körper bei der Umwandlung des Eisens also nicht auf Reserven zurückgreifen muß. Außerdem sind alle urheimischen Vitalstoffe in einem natürlichen Pflanzenverbund eingebettet und können so vom Körper je nach Bedarf aufgenommen und schonend verwertet werden, ohne ihn zu überfordern. Das Entscheidende dabei: Was der Körper nicht braucht, scheidet er wieder aus. Neben Veganern und Schwangeren sollten auch Jugendliche im Wachstum, stillende Mütter, Sportler und ältere Menschen ihre Eisenversorgung im Auge behalten.

Ihr Dr. G. Pandalis

 

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Quellen:
(1) Billeaud C, Brines J, Belcadi W. et al. Nutrition of Pregnant and Lactating Women in the First 1000 Days of Infant. Healthcare. 2022;10:65
(2) Burke RM, Leon JS, Suchdev PS. Identification, prevention and treatment of iron deficiency during the first 1000 days. Nutrients. 2014;6:4093–114
(3) Gießelmann K. Frühkindliche Ernährung: Die ersten 1000 Tage entscheiden. Dtsch Arztebl. 2016;113:A-1920/B-1617/C-1605
(4) S1-Leitlinie 025/021 "Eisenmangelanämie". Stand: 10/2021
(5) https://www.diepta.de/news/ohne-eisen-kein-sauerstoff
(6) Tibor Kempf, Kai C Wollert, Iron and atherosclerosis: too much of a good thing can be bad, European Heart Journal, Volume 41, Issue 28, 21 July 2020, Pages 2696–2698, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehz506
(7) https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/verletzungen-und-vergiftung/vergiftung/eisenvergiftung
(8) https://www.focus.de/gesundheit/news/gesunde-menschen-brauchen-das-nicht-immunologe-warnt-vor-gesundheitlichen-folgen-von-vitaminpraeparaten_id_259582522.html
(9) Die Besonderheiten der oralen Eisensupplementation im Blick. In: MMW 2023; 165 (17)