Eisen spielt eine essentielle Rolle bei der Photosynthese, der Zellatmung, Proteinsynthese und anderen biochemischen und enzymatischen Vorgängen der Pflanze. Dabei unterstützt Eisen die innere Ordnung der Pflanze und schützt die Blätter, in dem es freie Sauerstoffradikale (ROS) abfängt und so vor Zellschädigung schützt. Dafür muss das Eisen von den Wurzeln, wo es aufgenommen wird, zu den Blättern transportiert werden. Damit das Eisen auf dem Transportweg nicht mit anderen Stoffen reagieren kann, sondern da wirkt, wo es vorgesehen ist, muss es zunächst „inaktiviert“ und dann am Zielort wieder „aktiviert“ werden. Eine Inaktivierung wird durch Chelat-komplexe (griech.: chele für „Krebsschere“) ermöglicht, die das reaktive Eisen-ion „umarmen“ und so nicht-reaktive Verbindungen hervorbringen. Der bekannteste Chelat-komplex ist der grüne Farbstoff der Blätter, das Chlorophyll. Eisen liegt hier in Form des Proteins Ferredoxin (Fe2S2) vor.
Entgegen der Behauptung, Eisen läge nur in bestimmten Pflanzen als Chelat vor zeigt die o.g. Herleitung auf: Eisen wird in allen Pflanzen als Chelat gebunden (als Citrat- und Phosphatverbindung sowie an organische Säuren), transportiert und auch verarbeitet. Somit liegt Eisen in Pflanzen funktionsbedingt in erster Linie als Chelat vor. Anders lautende Aussagen sind wissenschaftlich nicht korrekt.
Schwefelreiche Pflanzen, wie Bärlauch (Allium ursinum) neigen besonders dazu Chelate mit Eisen (Fe) und Magnesium (Mg) zu bilden, je nach Bodenverhältnissen.