Der schwarze Holunder (Sambucus nigra) – auch Flieder, deutscher Flieder, Holder oder Holler genannt- entstammt der Pflanzengattung der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae) und wird seit dem Mittelalter zu medizinischen Zwecken verwendet.
Der Holunder ist eine verholzende Pflanze, die als Halbstrauch, Strauch oder kleiner Baum wächst. Sie erreicht dabei eine Wuchshöhe von 1 bis 8 Metern. Mit seinen gegenständigen, unpaarig gefiederten Laubblättern gehen drei bis neun elliptische, meist gesägten Fiederblättchen einher, die dazu sekundäre Fliederungen an den basalen Fiederpaaren erkennen lassen können. Die Nebenblätter sind groß bis unauffällig oder fehlen, manchmal sind sie zu Drüsen oder einem Haarsaum reduziert.
Im Frühjahr und Sommer stehen viele Blüten in endständigen, schirmtraubigen oder rispigen Blütenständen zusammen. Mit zwittrigen Blüten, die radiärsymmetrisch und drei- bis fünfzählig mit doppelter Blütenhülle ausgestattet sind., gehen drei bis fünf winzigen Kelchblätter einher, die einer kurzen Röhre verwachsen sind und dazu drei bis fünf meist weißen kurz verwachsenen Kronblätter aufweisen. Die Staubbeutel sind länglich. Die Fruchtblätter (drei bis fünf) wachsen zu einem drei- bis fünfkammerigen Fruchtknoten. Je Fruchtblatt ist nur eine Samenanlage vorhanden. Der sehr kurze Griffel endet in drei bis fünf kopfigen Narben.
Die beerenähnlichen Steinfrüchte sind bei Reife schwarz und enthalten drei bis fünf Samen, die eine häutige Samenschale besitzen.
„Im Holunder steckt der Zauber“ - dies legen jedenfalls unzählige Gespräche mit Menschen des Teutoburger Waldes und Umgebung nahe, die seit Generationen mit diesem Fleckchen Erde verwurzelt sind. So ist es die Kombination aus Blüten und Beeren, die dem urheimischen Holundertee seine besondere Magie verleiht.
Die Tradition besagt: Im Frühling gepflückt, wurden die Blüten zunächst auf der Fensterbank der Sonne ausgesetzt und in einer Blechdose aufbewahrt, bevor schließlich die Beeren im Herbst von der Großmutter nach dem Brotbacken in der Resthitze des Backofens getrocknet wurden. In der kalten Winterzeit wurden beide Zutaten in einem wohligen Teetrank kombiniert.
Bei dem Hauptwirkstoff, der sich in den Blüten befindet, handelt es sich um etwa 0,025 % ätherisches Öl, das von weiteren Nebenwirkstoffen wie den Flavonoiden Rutin und Sambucin, Schleim, Gerbstoff und Cholin begleitet wird.
Die wichtigsten Anthocyane in den Holunderfrüchten sind Cyanidin-3-Sambubiosid-5-Glucosid, Cyanidin-3,5-Diglucosid, Cyanidin-3-Sambubiosid, Cyanidin-3-Glucosid und Cyanidin-3-Rutinosid (Sambucin). Das am häufigsten vorkommende Anthocyan in Holunderfrüchten ist Cyanidin-3-Sambubiosid.
Für Holunder liegen der EFSA (europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) folgende positive Gesundheitsaussagen zur amtlichen Prüfung vor:
Holunder unterstützt die körpereigene Abwehr / das Immunsystem und wird traditionell verwendet, um die Gewichtsabnahme zusätzlich zu diätetischen Maßnahmen zu erleichtern / Trägt zur Gewichtskontrolle bei.