Venuskicher
Venuskicher
Botanik

Venuskicher, auch bekannt als Kichererbse (Cicer arietinum L.), ist eine einjährige, krautige Pflanze, mit kräftiger Pfahlwurzel und einem 30 bis 60 cm messenden aufrechten, vierkantigen Stengel, der je nach Standort mehr oder weniger verzweigt ist. Die unpaarig gefiederten Laubblätter sind blaugrün bis graugrün gefärbt und im oberen Bereich stark gesägt. Charakteristisch sind außerdem die aufgedunsenen, an einem gebogenen Stiel stehenden Hülsen, die meistens zwei pyramidenförmige Samen enthalten.

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Geschichte

Venuskicher hat als Gemüsepflanze eine sehr lange Tradition, ist heute in unseren Breiten aber leider fast völlig in Vergessenheit geraten. Man vermutet, daß die Pflanze schon vor ca. 8000 Jahren im Vorderen Orient vereinzelt in Kultur genommen wurde. Im frühen Mittelalter ist Venuskicher in allen Pflanzenbüchern zu finden. So heißt es etwa im New Kreüterbuch (1543) von Leonart Fuchs, die Pflanze sei „gesotten in Wasser und getrunken gut für den Bauch, treibt den Harn, […] fördert Menstruation und Milchbildung […]“.

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Inhaltsstoffe

Das Kraut der Venuskicher-Jungpflanze ist reich an sekundären Pflanzenstoffen, die je nach Bedarf im menschlichen Körper östrogene oder antiöstrogene Wirkung entfalten. Ergänzt wird ihre Wirkung durch die in Venuskicher reich vorhandenen Folate – verschiedene Vitaminverbindungen mit Folsäurecharakter. In unserem Stoffwechsel sind sie vor allem an Prozessen der Zellteilung und -neubildung und Blutbildung beteiligt. Dadurch kann sie zum einen die in den Wechseljahren häufig auftretende Müdigkeit und Erschöpfung verringern. Zum anderen unterstützt diese Funktion das Gewebewachstum und stellt dadurch eine optimale Ergänzung in der Schwangerschaft dar. Folsäure unterstützt außerdem das Immunsystem und sorgt für psychische Stabilität. Nicht zuletzt ist Folsäure auch für die Aufrechterhaltung eines normalen Homocystein-Spiegels von Bedeutung. Zu hohe Homocystein-Konzentrationen im Blut stellen einen Risikofaktor für Arteriosklerose dar.

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Hinweise/Besonderheiten

Die Wechseljahre gestern und heute
Das „Schreckgespenst“ Wechseljahre wird von vielen Frauen geradezu als Bedrohung empfunden. Zu Unrecht – denn dieser natürliche Vorgang ist keine Krankheit, sondern eine biologisch sinnvolle Umstellung des Körpers auf einen neuen Lebensabschnitt.
Während des Klimakteriums fällt die körpereigene Östrogenproduktion ab und die Menstruation bleibt schließlich ganz aus. Daraufhin werden wiederum vermehrt die Schilddrüsenhormone T3 und T4 ausgeschüttet und verursachen nicht selten Unruhe, Hitze und Angstgefühle. Schon die alten Griechen erkannten den Zusammenhang zwischen nachlassenden Geschlechtsfunktionen und der Schilddrüse, interpretierten diese aber vordergründig als zum Hals aufgestiegene und nun nutzlos gewordene Gebärmutter. Hintergründig betrachtet ist diese anatomische Positionierung aber durchaus richtig.
Die Wechseljahre können mit einer Reihe von unangenehmen Begleiterscheinungen wie Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Reizbarkeit, Ängstlichkeit oder Lustlosigkeit, depressiven Verstimmungen, Schlaflosigkeit oder Erschöpfungszuständen, aber auch mit Gewichtszunahme, Sexualproblemen, Harnwegs- oder Gelenk- und Muskelbeschwerden einhergehen. Unsere Vorfahrinnen taten während des Klimakteriums intuitiv genau das Richtige und hörten auf das, was ihr Körper ihnen sagte. Sie aßen hierzulande – schon bedingt durch den natürlichen Zahnausfall – vermehrt Hülsenfrüchte, während in Asien Sojaprodukte den Speiseplan prägten. Außerdem bereiteten unsere europäischen Ahnen ihr Essen mit reichlich Fett, wie mit Gänseschmalz, Öl oder Butter zu. Die Mahlzeiten enthielten damit mehr komplexe Kohlenhydrate, Eiweiße, Fett und auch hormonähnlich wirkende Inhaltsstoffe als die Mahlzeiten des vorangegangenen Lebensabschnitts. Dadurch wird der sich natürlich verändernde Hormonspiegel während der Wechseljahre sanft aufgefangen. Parallel zu ihrer Ernährungsumstellung gingen unsere Urgroßmütter – wie in jungen Jahren – weiterhin der Feldarbeit nach. Durch Sonne, viel Bewegung an der frischen Luft und die verstärkte Aufnahme von Fetten hielten sie ihre Knochen stabil und die heute typischen Beschwerden traten kaum auf.
Das „Pfündchen“ mehr um die Hüften sollten Frauen in den Wechseljahren auch heute noch zu schätzen wissen. Denn diese natürliche Regulation des Körpers geschieht nicht ohne Grund: Geht die körpereigene Östrogenproduktion der Eierstöcke zurück, so übernimmt letztendlich das Fettgewebe eine wichtige Funktion, indem es Testosteron in Östrogen umwandelt.

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